Fahrplan für die Zukunft

Agenda 2030 der Berufsförderungswerke

Portrait Dr. Susanne Gebauer
Vorstandsvorsitzende Dr. Susanne Gebauer

Die großen gesellschaftlichen Trends wirken auch auf die berufliche Rehabilitation. Fachkräftemangel, demografischer Wandel, Digitalisierung etc. verlangen nach flexiblen Lösungen, die die Teilhabe und Inklusion im Arbeitsleben nachhaltig stärken. Für die aktuellen Zukunftsaufgaben haben die Berufsförderungswerke Lösungsstrategien entwickelt. Mit der Agenda 2030 setzen sie für die nächsten Jahre vier Schwerpunkte.

Nachhaltige Teilhabe und Inklusion verwirklichen

Berufliche Rehabilitation nimmt das Potenzial von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen in den Fokus und leistet damit einen Beitrag zur Bewältigung des Fachkräftemangels. Die Expertise der BFW reicht vom Arbeitsmarkt- und Integrations-Know-how über Qualifizierungen bis hin zu individuellen Unterstützungsmaßnahmen. Davon sollen künftig auch neue Zielgruppen profitieren z. B. Langzeitarbeitslose mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Menschen mit Migrations­hintergrund und Ältere ab 50 Jahre.

Den demografischen Wandel bewältigen

Die Bevölkerung im Erwerbsalter nimmt bis 2030 weiter ab. Damit steigt der Bedarf an beruflicher Rehabilitation insbesondere bei älteren Erwerbstätigen mit längeren Ausfallzeiten. Hier setzen neue Stay-at-work-Angebote der BFW für Beschäftigte und Unternehmen an. Diese bekannt zu machen, ist ein zentraler Aspekt der Agenda 2030.

Präventions- und Reha-Konzepte erweitern

Zudem müssen die bestehenden Konzepte zu aktuellen Diagnosen passen. Das gilt z. B. für neue Krankheitsbilder wie Long-COVID. Mit Blick auf die Zunahme psychischer Erkrankungen rückt die Stärkung der psychischen Gesundheit weiter in den Fokus. Gefragt sind Angebote, die auf Prävention sowie Früherkennung zielen.

Parallel dazu steigt das Bewusstsein für Mental Health und eine gute Work-Life-Balance. Ein Trend, der auch bei potenziellen Rehabilitand:innen spürbar ist. Teilzeit-Angebote in der beruflichen Reha können eine Lösung sein, die es auszubauen gilt. Aufgrund der geringeren Belastungen eignet sich die Teilzeit-Reha auch besonders für Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Das Reha-System zugänglicher und flexibler gestalten

Stark verändert hat sich die Zugangsberatung ins Reha-System. Die klassische 1:1-Beratung der Reha-Träger findet immer seltener statt. Das gilt auch für die aufsuchende Beratung in Reha-Kliniken. Aus diesem Grund werden niedrigschwellige Informationen und Beratung wichtiger, damit Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen notwendige Unterstützung schnell und zielgerichtet erhalten. Hier setzt das Informations- und Beratungsangebote wir.Neustarter der BFW an. www.wir-neustarter.de

Auch bei den Übergängen gibt es Optimierungsbedarf, etwa von der medizinischen zur beruflichen Rehabilitation. Es braucht wirksame Vernetzung und Konzepte wie das Fallmanagement, um Verzögerungen und Brüche an den Schnittstellen zu verringern.


» Mit der AGENDA 2030 stellen wir sicher, dass berufliche Rehabilitation auch in Zukunft durch innovative Konzepte einen wichtigen Beitrag zu einer inklusiven Arbeitswelt erfüllt.«

Dr. Susanne Gebauer | Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Berufsförderungswerke


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